Alte Münchner Hauptsynagoge

  • Lebensdaten: 1887 - 1938

Biografie

Die ehemalige Hauptsynagoge in der Herzog-Max-Straße in München wurde 1887 eröffnet und im Juni 1938 auf direkten Befehl Hitlers als erste Synagoge deutschlandweit zerstört. Nachdem die Synagoge in der Westenriederstraße (1826 eröffnet) rasch zu klein geworden war, wurde von König Ludwig II ein Bauplatz in der Herzog-Max-Straße zur Verfügung gestellt, den die Israelitische Kultusgemeinde 1882 erwarb. Erbaut wurde die Synagoge von Albert Schmidt, eingeweiht wurde sie am 16. September 1887.

Auf direkten Befehl Hitlers, der ein paar Tage zuvor eine Veranstaltung im benachbarten Künstlerhaus besucht hatte, wurde am 9. Juni 1938 mit den Abbrucharbeiten an der Hauptsynagoge begonnen, um dort einen vorgeblich dringend benötigten Parkplatz zu errichten. Beauftragt worden war die Firma Leonhard Moll.

1969 wurde zur Erinnerung an die Münchner Hauptsynagoge ein großes Mahnmal in der Herzog-Max-Straße errichtet, entworfen von dem Münchner Bildhauer Herbert Peters. Im Juli 2023 wurden bei Bauarbeiten am Isarwehr in Großhesselohe Bruchstücke der Synagoge im Wasser entdeckt, die dort 1956/57 von der Firma Leonhard Moll als Hochwasserschutz verbaut worden waren. Ein besonders spektakuläres Fundstück ist ein Marmorfragment mit den Gesetzestafeln aus dem Giebel über dem Tora-Schrein.