Heinrich Feuchtwanger
- Lebensdaten: 1898–1963
- GND-Nr. 11919869X
Biografie
Heinrich Feuchtwanger war ein Mitglied der prominenten gutbürgerlichen Familie Feuchtwanger und ein bekannter Judaika-Sammler.
Er war der Sohn von August und Berta Feuchtwanger, geb. Braendel. Nach dem Abitur studierte Heinrich Zahnmedizin. Er heiratete die Wiener Rabbinertochter Henriette, geb. Feuchtwang (1906-1990) und hatte mit ihr drei Kinder. Feuchtwanger engagierte sich in der zionistischen Ortsgruppe München, der auch sein Freund Theodor Harburger angehörte.
Beide beschäftigten sich leidenschaftlich mit der jüdischen Geschichte Bayerns, zudem war Feuchtwanger ein Sammler von Judaika und Volkskunst. Zwischen 1926 und 1932 begleitete er Harburger auf dessen Reisen durch die bayerisch-jüdischen Gemeinden, um Ritualgegenstände, Synagogen und Friedhöfe zu inventarisieren. Das bot ihm die Gelegenheit, Objekte für seine Sammlung zu erwerben. Diese bildeten die Grundlage für zwei große Münchner Ausstellungen, 1930 die „Ausstellung jüdischer Kultgeräte und -einrichtungen für Synagoge und Haus, 1934 die Wanderausstellung „Purim-Pesach), die Feuchtwanger und Harburger gemeinsam kuratierten.
1935 ging Heinrich Feuchtwanger nach Palästina. Seine Sammlung befindet sich heute im Israel Museum in Jerusalem.