Heinrich Schwed
- Lebensdaten: 1880–1962
- GND-Nr. 139443592
Biografie
Heinrich Schwed wurde 1880 als ältester Sohn des Kaufmanns Max Schwed (1853-1930) und dessen Frau Ida in Reichmannsdorf im Landkreis Bamberg geboren. Um 1900 übersiedelte er von Oberfranken nach München und war ab 1904 als Reklameverleger, Weinhändler und Likörfabrikant tätig. Am 11. Juli 1923 eröffnete er in der Jutastraße 14/1 im Stadtteil Neuhausen einen Handel mit kunstgewerblichen Gegenständen aller Art und drei Wochen später eine Kunstgewerbliche Werkstätte, die er jedoch im Februar 1924 wieder abmeldete. Den Kunstgewerbehandel führte er bis 1930 weiter und eröffnete dann in der Sandstraße 31b/32 in der Maxvorstadt die Firma Heinrich Schwed - Schilder und Metallkunst. Es ist anzunehmen, dass er neben der Schilderherstellung auch den Handel und vielleicht auch die Produktion von Judaika aufrechterhielt.
1937 verkleinerte Schwed seinen Betrieb, vermutlich durch den zunehmenden Druck der Nationalsozialisten. Drei Wochen vor dem Novemberpogrom wurde sein Gewerbe durch den Münchner Architekten Max Fleissner "arisiert". Kurz darauf flüchtete Schwed mit seiner Frau Helene (geb. Bacharach) und seiner jüngeren Tochter Hanna Susanna (1922-unbek.) nach Buenos Aires. Seiner älteren Tochter Ruth Sabine Schwed (1914-1987) gelang 1939 die Flucht in die USA. 1947 heiratete sie in Baltimore, Maryland den 20 Jahre älteren Henry P. Rodgers.
1949 schloss Heinrich Schwed mit dem "Ariseur" seines Gewerbes einen Vergleich über die teilweise Rückerstattung und 1952 erhielten er und seine Frau die 1939 entzogene deutsche Staatsbürgerschaft zurück. Dennoch kehrte Schwed nicht nach Deutschland zurück und seine Spuren verlieren sich im südamerikanischen Exil. Er starb am 2. Februar 1962 in Buenos Aires.