Gottfried Graf
- Lebensdaten: 1881 - 1938
- GND-Nr. 118541323
Biografie
Gottfried Graf war ein deutscher Maler, Zeichner und Grafiker.
1897 begann Graf eine Ausbildung beim Postdienst und arbeitete dort bis 1913. Gleichzeitig studierte er ab 1904 an der Königlich Württembergischen Akademie und Kunstgewerbeschule Stuttgart. Ab 1909 machte er Studienreisen nach Italien und Frankreich. Zu dieser Zeit begann seine Auseinandersetzung mit dem Kubismus. Während des Ersten Weltkriegs unterbrach er sein Studium und arbeitete als Zeichenlehrer. Ab 1919 wirkte er in der Stuttgarter avantgardistischen Künstlervereinigung Üecht-Gruppe mit, 1921 wurde er zum Leiter der Holzschnittklasse an der Württembergischen Kunstakademie, ab 1924 war er Mitglied der Stuttgarter Sezession und ein Jahr später wurde er als Professor der Grafischen Künste berufen. 1937 wurden 29 Werke von Gottfried Graf als „entartete Kunst“ aus öffentlichen Sammlungen entfernt und er musste sich in einer schriftlichen Stellungnahme gegenüber dem Kultusministerium wegen seiner künstlerischen Arbeit rechtfertigen.
Ab 1905 entstand sein spätimpressionistisches Werk, Porträts, Landschaften, Interieurs und Stillleben. Danach wandte er sich ab 1913 dem Kubismus und später dem Expressionismus zu, wobei er seine Arbeiten durch Geometrisierung und Stilisierung immer stärker abstrahierte. Ab Ende der 1920er-Jahre entwickelte Graf einen weichen illusionistischen Stil.