Inventar Theodor Harburger

1926 beauftragte der Verband der Israelitischen Kultusgemeinden in Bayern den Kunsthistoriker Theodor Harburger (1887–1949), die in bayerischen Synagogen befindlichen Ritualobjekte zu inventarisieren. Bis 1932 besuchte Harburger 213 Synagogen und dokumentierte auf über 2.000 eng beschriebenen Seiten Ritualgegenstände, Synagogaltextilien und weitere Ausstattungsgegenstände sowie Objekte des häuslichen Gebrauchs aus rund 90 Privatsammlungen. Insgesamt erfasste Harburger mehrere tausend Objekte, von denen er rund 800 fotografierte. Die handschriftlichen und zum Teil stenografierten Aufzeichnungen umfassen Maß- und Materialangaben, detaillierte Beschreibungen, Abschriften von hebräischen Widmungsinschriften, zeichnerische Wiedergaben von Meister- und Beschauzeichen bei Silbergegenständen und nicht zuletzt eine kunsthistorische Einordnung der beschriebenen Gegenstände.

Das handschriftliche Inventar wird heute in den Central Archives for the History of the Jewish People in Jerusalem verwahrt und wurde für dieses Digitalisierungsprojekt zur Verfügung gestellt. Gefördert wurde das Projekt durch die Stiftung Deutsches Zentrum Kulturgutverluste.