Sammlung Bernheimer
Die Kunst- und Antiquitätenhandlung Bernheimer mit ihrem prächtigen Geschäftshaus am Lenbachplatz gehörte lange Zeit zu den besten Münchner Adressen. Seinen Anfang nahm das Familienunternehmen Mitte des 19. Jahrhunderts. Der fahrende Textilhändler Meier Bernheimer (1801–1870) aus Buttenhausen besuchte zweimal im Jahr die Münchner Dult, um Tuchwaren zu verkaufen. Sein Sohn Lehmann (1841–1918) errichtete schließlich ein Geschäft für Orientteppiche und Ostasiatika. Gemeinsam mit seinen Söhnen Max (1870–1933), Ernst (1875–1956) und Otto (1877–1960) baute er den internationalen Handel aus. Nach den Novemberpogromen 1938 wurde die Firma enteignet und die Familie Bernheimer musste aus Deutschland fliehen.
Otto Bernheimer gelang es, einige Objekte aus dem Familienbesitz, darunter die Familienporträts, ins Exil nach Venezuela zu retten. Bereits 1946 kehrte er als einer der wenigen Vertriebenen wieder zurück. Er setzte sich maßgeblich für den Wiederaufbau Münchens ein. Nachdem er sein Geschäft zurückerhalten hatte, nahmen die Gemälde ihre Ehrenplätze im Palais, wo sie bereits vor dem Exil gehangen hatten, wieder ein. Im Oktober 2021 übergab sein Enkel Konrad O. Bernheimer die Familienporträts und weitere „Bernheimerabilia“ dem Jüdischen Museum München als Schenkung als Ehrung für seine Vorfahren und der langjährigen Präsidentin Dr. h.c. Charlotte Knobloch.